Ein Vogel im Sturm

Ein Vogel im Sturm

Der Winter ist ein harter Zeitabschnitt, der die Natur hart prüft und auch uns Menschen manchmal zu neuen Entdeckungen anregt. Immer wieder werden wir Zeuge von kleinen Helden, die sich in unwahrscheinlichen Situationen behaupten. Ein solcher Held ist unser heutiges Thema: ein Vogel im Sturm.

Die Geschichte eines überlebenden Vogels

Vor zwei Wochen traf ich mich https://chickenroad2-at.com/ mit einem Freund auf dem Feld, um nach Schneehühnern Ausschau zu halten. Wir warteten lange genug, bis der erste Hahn sich meldete und wir uns auf die Jagd begaben. Die Schneebedeckung war perfekt für den Jäger – die Tiere würden leichter auszumachen sein. Aber wie oft werden wir von unserem Plan abgeschreckt? Ein plötzlicher Windstoß, der unser Ziel in Unwetter verwandelt.

Mein Freund und ich hielten uns aneinander fest, während wir gegen den Sturm ankämpften. Es war ein schmerzhafter Anblick, als wir die erste Schneehuhn-Mutter entdecken konnten – sie rannte auf der Flucht in einen Scheckenhagel voller Blut. Das Tier hatte sich gerade von einem Fuchs befreit und suchte nach einem neuen Zufluchtsort. Wir hielten uns von ihr fern, da wir wussten, dass man sie nicht fangen sollte.

Das Wunder eines Vogels in Not

Unser Blick fiel auf einen weiteren Schatten im Feld – ein kleiner, verwundeter Vogel, der wie benommen auf dem kalten Erdboden lag. Wir bückten uns schnell nach ihm und hielten ihn fest, um ihn vor weiteren Verletzungen zu schützen. Die Kleine war eine Wildtaube, genau so alt wie ihre Eltern jetzt sein müssten – wenn sie überhaupt noch lebten.

Mit einer weichen Schnur befestigten wir sie an dem Faden unseres Taschentuches und hielten sie eng an uns gedrückt. Der Wind schien nicht weniger stark, doch unsere Schritte waren jetzt leichter durchzumachen, da wir die kleine Wildtaube fest umschlungen hatten.

Die Suche nach einem sicheren Hafen

Wir beschlossen, in ein nahegelegenes Gehölz zu gehen, wo es etwas windgeschützt war. Während wir uns vorsichtig fortbewegten, dachte ich daran, dass unsere kleine Wildtaube immer noch nicht sehr bewusst war von ihren Umständen – die beiden Augen waren unverändert glasig und ihre Haltung schien nach wie vor sehr schwerfällig.

Während wir im Gehölz einquartierten, bemerkten wir, dass unsere kleine Wildtaube langsam zu sich kam. Sie öffnete das eine Auge etwas weiter, was mich bestätigte, dass sie immer noch lebte. Wir legten sie vorsichtig auf einen feuchten Tuchbündel und fütterten sie mit einer Mischung aus kaltem Wasser und Zucker.

Eine Nacht voller Anspannung

Mit der Dunkelheit des Abends hatten wir uns entschieden, die Nacht in einem nahegelegenen Wald zu verbringen. Die Kleine war sicher unter unseren Armen, doch ich hoffte innerlich, dass sie noch genug Kraft besaß, die Nacht überzustehen.

Zwar begann der Wind nicht unbedingt etwas weniger stark zu sein als im Tagesverlauf; wir fühlten uns jedoch in der Hütte ruhiger als draußen. In unserer Nähe hörten wir das heulende Blöken zweier Hirsche, die an einem Baum festgehalten hatten und sich nicht mehr befreien konnten.

Ein Morgen voller Hoffnung

Am nächsten Morgen wachten wir beide früh auf. Die Kleine war immer noch unter unserem Schutz. Ich hatte keine Ahnung, ob sie wirklich überleben würde oder vielleicht doch sterben würde. Das Leben ist ein Spiel mit viel Unsicherheit.

Wir sahen nach oben und bemerkten, dass der Himmel nicht mehr so grau aussah wie gestern. Es war früh am Morgen – eine Zeit des Tages, in der sich das Wetter oft nicht noch einmal stark ändert. Wir beschlossen also, die Kleine aus ihrem Versteck zu holen und sie vorsichtig in den Freien zu lassen.

Die neue Freiheit eines Vogels

Als wir die Schleuse öffneten, kam der Wind herein und fühlte sich auch nicht sehr mild an. Die Wildtaube rührte sich jedoch überhaupt nicht. Wir nahmen uns vor, sie auf einen weichen Tuchbündel zu legen, um ihr den Fall von dem Tisch abzuleiten.

Während wir sie hineingaben, hörten wir das entfernte Weheblöken zweier Hirsche in einer anderen Richtung. Die Kleine war frei und fühlte sich auch so – sie richtete ihren Blick auf uns und sprang von dem Tuchbündel ab.

Der Schluss eines unvergesslichen Abends

Die Wildtaube flog über den Wald weg, wobei wir ihr nachsahen. Wir sahen ihr nicht mehr viel, da die Bäume sehr dicht standen und das Sonnenlicht sich gerade von unserem Standort entfernte.

Ich hatte mich vorgestellt, dass ich sie vielleicht noch einmal sehen würde, aber als wir wieder auf unser Feld zurückgekehrt waren, war alles ruhig – niemand zu Gesicht.

Der Sturm war vorüber, der Wind blies nicht mehr so stark wie gestern, und die Sonne schien wieder durch die Lücken der Bäume. Wir hielten uns aneinander fest und sahen uns um, doch unsere Wildtaube sah wir überhaupt nicht mehr.

Epilog

Zwei Wochen sind seit dem Sturm vergangen – ein Zeitraum, in dem manchmal alles ganz anders aussieht als vorher. Wir haben den ganzen Tag auf unser Feld zurückgekehrt, ohne etwas von ihr zu sehen. Ich hatte mich vorgestellt, dass ich vielleicht noch einmal mehr über sie nachdenken würde.

Doch wenn wir uns daran erinnern, dass wir ihr das Leben gerettet hatten und jetzt wieder in unserer normalen Welt unterwegs waren, dann war alles gut. Der Vogel im Sturm ist ein lebendiges Zeugnis dafür, dass manche Tiere so stark sind wie wir – sie können sich von selbst überwinden.

Wir haben gesehen, wie sie uns gegenüberstand und dann einfach verschwand – ohne uns noch einmal zurückzufordern oder um Hilfe zu bitten. Es war ihr letzter Schritt, da sie sich bereits wieder frei fühlte.

Jetzt sind wir sicher, dass auch sie den Sturm überstanden hat. Der Schluss ist nicht mehr weit entfernt.